Viele Wochen Arbeit liegen hinter uns. Von Mitte Januar bis April haben wir das neue Boardinghouse aufgebaut. Das hieß arbeiten von morgens bis in die Nacht und sieben Tage die Woche. Aber es hat sich gelohnt. Am 1. April war das Boardinghouse fertig und auch ausgebucht. Und es hat unsere Vorstellungen übertroffen. Die Einrichtung ist sehr schön und gemütlich geworden. Wir sind zufrieden.
Jetzt konnten wir uns auf das Schiff konzentrieren. Auch da war noch jede Menge zu tun, obwohl wir letztes Jahr schon angefangen haben.
Elektrische Ankerwinde installieren (vorher haben wir unseren 25 Kilo Anker immer mit der Hand hochgezogen), neues AIS (Automatisches Identifikationssystem mit dem wir andere Schiffe und andere Schiffe uns sehen können) installieren, neue Energieversorgung (vorher hatten wir 3 alte Autobatterien mit ca. 200 Ah), neuen zweiten Kühlschrank einbauen, neues LED Licht installieren, EPIRB (sendet unsere Position im Seenotfall) ummelden und noch viele weitere Kleinigkeiten um die flow in ein gemütliches und Langfahrttaugliches Zuhause zu verwandeln.
Den Abfahrtstermin hatten wir auf den 4. Juni gelegt. Viele Stunden mit Arbeit vergingen. Teile im Internet bestellen, belesen wie was wo und wie am besten verbaut wird und zur Tat schreiten.
Eine knappe Woche vor unserem Abfahrtstermin hatten wir noch Elektriker an Bord. Die Elektrik stand :) Jetzt haben wir genug Stromspeicherkapazitäten: 480 Ah Batterien, einen Laderegler und einen Spannungswandler auf 220 V für Mixer, Bohrmaschine und Co. Aber, während der Arbeiten ist einer der Elektriker gegen ein Seeventil gestoßen, welches leider auch sofort nachgegeben hat und das Wasser ins Schiff lief :( Schnell hat Martin das Leck mit einem Holzstopfen verschlossen, aber so konnten wir auf keinen Fall los. Ein neues Ventil muss eingebaut werden und die anderen Ventile am besten noch mal überprüft werden. Dazu musste die flow dann noch mal aus dem Wasser. Hoffentlich lässt sich dafür jemand auf die schnelle finden. Nach langem hin und her telefonieren hat Martin einen Termin zum Slippen in Finkenwerder bekommen. Allerdings erst zwei Tage nach unserem eigentlichen Abfahrtstermin. Also hieß es am 4. Juni erst mal klar machen um nach Finkenwerder zu verholen.
Blöd, so kurz vor der Abfahrt den Termin zu verschieben und die flow noch mal aus dem Wasser zu holen, schließlich saß ich zu Hause schon auf gepackten Koffern bzw. Kisten. Aber eigentlich war es gut, dass genau das alles jetzt passiert ist und nicht unterwegs oder sogar wenn wir gar nicht an Bord sind. Dann hätten wir unser Schiff auch versenkt im Hafenbecken vorfinden können.
Trotzdem feierten wir mit Freunden und Familie bei einem gemütlichen Grillen im Yachtclub Hansa unseren Abschied.
Am Nachmittag legten wir mit meinen Vater zusammen im Yachtclub Hansa Harburg ab um uns hinter der Schleuse mit Jörg und Steffi von der SY Bigfoot zu treffen die an diesem Tag zu ihrer Langfahrt starten. So konnten wir die beiden noch ein Stück die Elbe abwärts bis Finkenwerder begleiten.
In Finkenwerder wurden dann alle unsere Ventile erneuert. Dies dauerte leider, statt vorher angekündigten paar Tagen, fast zwei Wochen. Der neue Abfahrtstermin war dann der 18. Juni. Martin hat die 3 letzen Nächte vor der Abfahrt am Schiff durchgearbeitet und ich konnte mir nicht vorstellen, dass die ganzen Kisten zu Hause je alle auf der flow Platz finden werden…
Vielen Dank an Ulf von 24ocean Online Shop, bei dem wir Kistenweise Bootszubehör und Ersatzteile bestellt haben.
Vielen Dank auch an Andreas und Michael von rockn-roll-shipping, die kurzfristig und in einem beispiellosen 10 Stunden Einsatz unsere Bordelektrik aufgewertet haben.