Wir haben lange nichts von uns hören lassen. Es ist aber so viel passiert in den letzten zwei Wochen und es blieb wenig Zeit zum Bericht schreiben. In den letzten Wochen haben wir schon viel nach Jobs Ausschau gehalten. Zum Beispiel als Fruit Picker (Obst Erntehelfer) oder nach Farmarbeit. Leider waren wir nicht sehr erfolgreich. Dann entdeckten wir eine Anzeige für eine Woche Arbeit auf einer Rinderfarm. Vier Tage Arbeit
gegen eine Woche Unterkunft und Essen. Da dies zufällig ganz bei uns um die Ecke war, dachten wir es wäre eine tolle Erfahrung, auch wenn es kein Geld dafür gibt. Also bewarben wir uns und warteten auf eine Antwort. Die lies nicht lange auf sich warten. Als wir am nächsten Tag Byron Bay besichtigten bekamen wir eine SMS von Sarah die sich am folgenden Tag hier mit uns treffen wollte. Es war ein nettes Treffen und man war sich gegenseitig sympathisch. Also mussten wir nur noch das Osterwochenende abwarten und dann konnte es los gehen.
In der Zwischenzeit verbrachten wir noch etwas Zeit in Byron Bay. Eine sehr touristische aber durch ihren Hippieeinfluss interessante Stadt. Schon alleine einfach nur auf der Straße zu sitzen und die Leute zu beobachten war interessant. Es laufen einige sehr sonderbare Leute herum. Zwischen dem dichten Verkehr auf den Straßen fuhren halbnackte Skater mit Surfbrettern unter dem Arm oder Fahrradfahrer mit Surfbretthalter am Fahrrad. Die ganze Stadt war bunt, Häuser, Autos, Menschen und an jeder Ecke gab es gemütliche Cafés und Bars. Ansonsten ist das Osterwochenende etwas an uns vorbeigezogen. Ohne Familie und wenn man nicht arbeitet ist es einfach nicht das gleiche wie zu Hause.
Am Ostermontag war es dann soweit. Wir trafen uns mit Sarah an einer Tankstelle von wo aus sie uns zu ihren Eltern Ken und Ann brachte, bei denen wir die nächste Woche wohnen sollten. Wir wurden herzlich empfangen und bei einem erfrischendem Getränk erfuhren wir alles weitere. Vor ein paar Monaten hat sich die Familie eine 300 Hektar große Farm gekauft die vor sehr langer Zeit schon einmal im Familienbesitz war und jetzt längere Zeit brach lag, weswegen es jetzt viel zu tun gibt. Da die Farm noch im Aufbau ist und im Moment nur nebenbei als Hobby betrieben wird, haben sich alle aus der Familie Urlaub genommen. Unsere gemeinsame Aufgabe für die nächste Woche hieß Zäune bauen. Damit die vorhandenen 116 Rinder immer frisches Grün haben sollte das Land in verschiedene Weideflächen aufgeteilt werden, auf denen die Rinder dann rotieren können. Durch die unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens sollte einmal ein Metallzaun und ein Holzzaun gebaut wurden.
Um 5 Uhr am nächsten Morgen hieß es dann für uns aufstehen. Nach einem deftigen Frühstück ging es dann mit dem Arbeitstruck zur paar Kilometer entfernten Farm. Nach dem wir die Straße verlassen hatten ging es noch mal ein paar Kilometer im Allradantrieb über hügeliges Weideland. Zusammen mit Ken, Sarah und Anthony (Sarahs Freund) machten wir uns an die Arbeit. Es hieß Pfähle anschleppen, Linien ziehen und markieren, Pfähle setzen und Stacheldraht befestigen. Unterbrochen von dem 10 Uhr Morning Tea und dem Lunch. Während des ganzen Arbeitstages wuselten die Hunde Base, Lucy und Jack um uns herum um uns vor Schlangen zu warnen und sie zu verscheuchen, da man diese in dem hohen Gras kaum gesehen hätte. Auf der Pferdeweide hat Base dann auch einmal eine Schlange aufgespürt und in den Bananenhain getrieben.
Am zweiten Tag wurde unsere Arbeit durch die anstehende Geburt eines Kälbchen unterbrochenen. Wir freuten uns schon auf ein frisch geborenes Kalb, doch leider gab es bei der Geburt Komplikationen und es kam tot auf die Welt. Später haben wir beide es dann begraben.
Trotz der harten Arbeit und der langen Tage gingen die vier Arbeitstage schnell vorüber. Wir haben bei der Arbeit viel gelernt und nebenbei haben Ken und Sarah uns immer wieder viel über Tiere und Pflanzen erklärt.
An unserem ersten freien Tag war noch nichts mit ausschlafen. Sarah hatte uns eine Besichtigung auf einer Milchfarm organisiert und holte uns um 6 Uhr morgens ab. Wir durften direkt im Melkstand beim melken zuschauen und anschließend natürlich noch die niedlichen Kälbchen besichtigen. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit der ganzen Familie ging es noch mal auf die Farm um die Rinder von der alten Weide auf die neue Weide zu treiben. Sarah saß dabei auf ihrem Pferd während Ken mit dem Quad unterwegs war und wir heute einfach mal zu schauen durften bzw. kleine Handgriffe erledigten. Am Ende haben wir dann noch eine große Satteltasche voller Pekannüsse von den Farm eigenen Bäumen gesammelt und am Ende auch behalten dürfen.
Für den Abend hatte die Familie als Dankeschön einen Restaurantbesuch organisiert. Für uns war dieses Essen auch etwas besonderes weil wir uns so etwas hier nicht gegönnt hätten. Von Vorspeisen über Hauptgericht bis Nachtisch und gutem Wein war alles mit dabei. Wir hatten einen ausgelassenen Abend der noch mit einem Pub Besuch endete bevor wir müde in unsere Betten gefallen sind.
Eigentlich sollte am nächsten Tag unser Aufenthalt bei Ken und Ann vorbei sein, aber weil es so schön war und Sarah noch ein paar Sachen für uns organisiert hatte, durften wir noch ein paar Tage verlängern. Zu unserem Glück ist David, der Sohn von Ken und Ann, Elektroniker und hat uns mal eben schnell unserem Kühlschrank repariert. Außerdem hat Ken uns noch einen guten Tipp gegeben wie wir unser Feuchtigkeitsproblem mit unser Matratze im Zelt gelöst bekommen. Damit die Luft nicht mehr an unserem kalten Aluminium Zeltboden kondensiert haben wir zwei Sperrholzplatten besorgt, die Ken uns passend zugesägt hat und weil er gerade dabei war hat er gleich noch unser Küchenregal hinten im Auto stabilisiert. Jetzt brauchen wir nicht mehr so vorsichtig zu fahren. ;)
Am Dienstag ging es mit Sarah als erstes zur Bank wo wir neue Bankkonten eröffneten, da es mit unseren alten Probleme gab. Wie passend war es da dass Sarah genau für diese Bank arbeitet. Danach verbrachten wir einen schönen gemeinsamen Tag mit Sarah die unseren persönlichen Touristenführer spielte und uns ihre Lieblingsorte in der Gegend zeigte. Vom lokalen Fischmarkt ging es ans Meer, zu einer Teebaum Plantage und am Ende noch zu einem Wasserfall.
Nach dieser sehr schönen und interessanten Woche ging es für uns am Mittwochmorgen wieder auf die Straße.
Thank you Ken, Ann, Sarah, Anthony and David for this wonderful and interesting week.
Das war bisher der beste Bericht. Einfach klasse! Und die Fotos sind auch sehr schön. Schade mit dem Kälbchen, aber Natur ist so. Der Frosch sieht witzig aus, hat bestimmt gute Laune. Hatte mir schon Sorgen gemacht weil ihr so lange nichts geschrieben habt. Bei so vielen Eindrücken und neuen Erlebnissen bin ich gespannt darauf, ob ihr am Ende nicht ganz in Australien bleibt.
Das war ja ein rundum erfolgreicher Arbeitseinsatz…. so viele Erlebnisse und Reparaturen….
nur der Frosch sieht aus, als wäre er aus Marzipan :)
Weiterhin gute Reise!!!!!
Sehr, sehr schön, das sieht nach einer großen Menge Erfahrung in einem recht kurzen Zeitraum aus. Ihr seht trotz frühem Aufstehen aber entspannt und glücklich auf den Photos aus
Hallo Romina und Martin, ein wirklich toller Bericht! Das ist wirklich das echte Leben. Land und Leute kennenlernen, sagt man immer. Aber ihr habt bei dieser Arbeit wirklich viel kennengelernt, inclusive Familienanschluß. Und ihr seht beide sehr gut aus. Das spricht für sich! Weiter viel Glück bei Allem
Hey ihr Lieben… Endlich hab auch ich es geschafft mal eure Abenteuer weiter zulesen…. Finds toll dass ihr so schöne, spannende Dinge erlebt und nette Menschen kennenlernt… Bin weiter gespannt und freue mich noch mehr von euren Eindrücken und Erlebnissen zulesen… Dicken Drücker aus Hamburg LG Meli
Vielen Dank für die lieben Kommentare :)))
Alles ok bei Euch? Lange nichts mehr von Euch gelesen. Wo steckt ihr jetzt?
Hallo Peter,
Bei uns ist alles ok. Haben die letzten Wochen gearbeitet, sind jetzt gerade an die Fraser Coast gereist und arbeiten gerade fleißig am neuen Bericht.
Liebe Grüße Romina und Martin