Vom Karijini Nationalpark fuhren wir 700 Kilometer nach Exmouth. Da uns Exmouth nicht sonderlich gefiel, trafen wir hier nur alle Vorbereitungen für die nächsten Tage. Es sollte in den 60 Kilometer entfernten Cape Range Nationalpark gehen, von wo aus wir den Ningaloo Marine Park erkunden wollten. Hier gibt es ein paar einfache Campingplätze ohne Wasser, mit nur typischen australischen Bush Loo’s (Plumsklos). Am Eingang des Nationalparks mussten wir 12 $ Eintritt und die Camping Gebühren zahlen. Wir legten das passende Geld in ein kleines Tütchen, dass wir in die Zahlbox warfen. Der Cape Range Nationalpark ist von zerklüfteten Kalksteingipfeln und tiefen Schluchten durchzogen, die zur Küste hin flach abfallen und in die Küstendünen und das türkisfarbene Wasser des Ningaloo Reefs übergehen. Das Ningaloo Reef erstreckt sich über 300 Kilometer und man kann an fast jeder Stelle direkt vom Strand aus ins Wasser und Schnorcheln. Wir fanden das für uns perfekte kleine Camp mit drei Stellplätzen direkt hinter einer großen Düne und mit eigenem Strandzugang. Drumherum entspannten die Kängurus im Schatten der Bäume oder grasten. Hier lernten wir ein deutsches Rentnerpärchen kennen, die seit 10 Jahren kein Ferienhäuschen, sondern ein Feriencamper hier in Australien besitzen und immer wieder die Westküste bereisen, da ihnen die Einsamkeit hier so gut gefällt. Um unser Camp herum gibt es drei ganz besonders interessante Schnorchelspots: Lakeside, Turquoise Bay und Oyster Stacks. Beim Oyster Stacks kann man nur bei Flut und einem Wasserstand über 1,20 Meter Schnorcheln, damit man die Korallen nicht zerstört. Leider war das für die nächste Woche nicht der Fall. Wir packten unsere Schnorchelsachen und unsere Neoprenanzüge, über die wir im Nachhinein echt glücklich waren, da das Wasser doch sehr kalt war und erkundeten die Unterwasserwelt von Lakeside und der Turquoise Bay. Wir waren echt erstaunt was uns die Unterwasserwelt hier bot. Im knöcheltiefen Wasser legten wir unsere Ausrüstung an und beim Taucherbrillen Check rief Romina plötzlich: “ Ahhh! Ganz viele Fische!“ Doch das war noch nicht alles. Wir schwammen ein paar Meter hinaus und sahen die wunderschöne bunte Korallenwelt unter uns. Wir brauchten uns nur auf das Wasser zu legen, ließen uns für die nächsten paar hundert Meter über diese Welt treiben und am anderen Ende des Strandes wieder aussteigen. Neben den vielen bunten Korallenfischen entdeckten wir in den nächsten Tagen auch Blaupunktrochen, einen Oktopus, einen Sägefisch und große Meeresschildkröten, mit denen wir einige Zeit geschwommen sind. Dies war besonders für Romina ein Highlight, da sie sich dieses schon lange gewünscht hatte.
Nachdem wir morgens immer Schnorcheln waren, genossen wir nachmittags die Natur des Nationalparks. Entweder machten wir es uns im Camp gemütlich oder beobachteten von unserem Strand aus einfach nur die Schildkröten und Rochen, die vor uns ihre Runden drehten. An einem Tag holte Martin seine Angel raus und fing sogar einen kleinen Flathead, den es am nächsten Tag zum Abendessen gab. Nach einer Woche hieß es dann Abschied nehmen. Da dies der erste Tag war, an dem man wieder am Oyster Stack Schnorcheln konnte, ließen wir es uns nicht nehmen und sprangen schon morgens früh um sieben Uhr in die Fluten. Dies hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es war für uns der schönste Schnorchelspots von allen. Leider lässt sich das alles sehr schwer zu beschreiben. Deshalb haben wir versucht dies in einem kleinen Video einzufangen (siehe unter Videos).
Danach ging es auf zur Shark Bay. Hier wollten wir uns eigentlich in Monkey Mia die wilden Delfine angucken, die jeden Morgen zur Fütterung in die Bucht kommen. Doch auf dem Weg dorthin fanden wir plötzlich ganz viel Argumente dagegen: 10 $ Eintritt pro Person für wilde Tiere, zu viele Besucher, zu touristisch, … Deshalb entschlossen wir uns für einen Besuch im darüber liegenden Nationalpark François Peron. Dieser besteht hauptsächlich aus niedrigem Buschland, Salzseen und roten Sanddünen. Auch die Straßen bestanden hauptsächlich aus losem roten Sand. Deshalb schalteten wir am Eingang wieder die Allradfunktion am Auto ein und ließen die Hälfte der Luft aus unseren Reifen und machten uns auf dem Weg zur Spitze der Halbinsel, zum Skipjack Point. Vorher suchten wir uns allerdings eines der gemütlichen Nationalpark Camps, da es schon nachmittags war. Am nächsten morgen führen wir dann zum Cape Peron, um von dort den Wanamalu Trail zum Skipjack Point zu wandern. 1,5 Kilometer wanderten wir auf den roten Klippen, mit Blick auf den Ozean entlang. Angekommen bot sich uns ein herrlicher Blick entlang der Halbinsel. Außerdem gab es noch zwei Aussichtsplattformen, von denen wir einen schönen Blick auf das kristallklare Wasser hatten. Hier verbrachten wir drei Stunden. Relaxten und beobachteten immer wieder andere Meerestiere unter uns im Wasser. Neben Gruppen von Mantarochen, die immer wieder ihre Bahnen zogen, sahen wir auch Haie, Delfine und Schildkröten.
Irgendwann machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. Von oben sahen wir einen Delfin nah am Strand entlang schwimmen. Den wollten wir uns gerne näher anschauen! Wir beschlossen die Böschung zum Strand herunterzukraxeln, doch als wir endlich unten ankamen war kein Delfin mehr zu sehen. Deshalb schlenderten wir im Wasser weiter den Strand entlang. Plötzlich tauchte der Delfin direkt vor uns auf und schwamm an uns vorbei. Wir waren total aufgeregt und freuten uns über dieses Ereignis. Jetzt hatten wir unser „Monkey Mia“ ganz für uns alleine. Und als wenn das noch nicht genug wäre drehte er noch mal um und kam wieder auf uns zugeschwommen. Doch dieses Mal nicht alleine. Die vier Delfine zogen gemächlich an uns vorbei und verschwanden dann im tieferen Wasser. Glücklich liefen wir am Strand zurück zu unserem Auto. Nach einem schönen und ereignisreichen Tag suchten wir uns ein Camp im Nationalpark, direkt am Wasser, mit Blick auf die Shark Bay und dann noch ganz für uns alleine. Wir bereiteten uns einen leckeren Salat mit Knoblauchbrot zu, setzten uns mit unseren Stühlen ans Wasser und ließen mit einem Glas Wein bei einem wunderschönen Sonnenuntergang den Tag ausklingen.
Unser nächstes Ziel war der Kalbarri Nationalpark. Hier guckten wir uns den kostenfreien Teil des Nationalparks an der Küste an. Dieser beeindruckte durch eine raue felsige Küstenlinie. Unsere Mittagspause verbrachten wir am Pot Alley. Wir machten es uns in einer kleinen Bucht auf einem Felsen am Wasser gemütlich, als eine Schule Delfine vor uns verspielt hin und her sprang. Es waren ca. 15 Tiere die mit uns eine viertel Stunde in der Bucht verbrachten. Wir finden es immer wieder faszinierend diese Tiere so nah beobachten zu können.
Schon seit Monaten haben wir Probleme mit unserem Laptopakku, was uns das hochladen der Berichte und Fotos sehr erschwert. Neben einem W-LAN Zugang mussten wir also auch immer noch eine Steckdose finden, an die wir den Laptop anschließen konnten. Deshalb hatten wir uns in Darwin dazu entschlossen einen neuen zu bestellen und haben uns in Broome (2000 Kilometer weiter) eine Postadresse eingerichtet. Trotz längeren Aufenthalt in Broome kam und kam der Akku einfach nicht an. Also reisten wir weiter, ohne den Akku. Als er dann nach drei Wochen endlich in Broome war, waren wir schon 1500 Kilometer weiter in Carnavon. Nach 20 Minuten in der Telefonwarteschleife der Post wurde uns versichert, dass unser Päckchen gleich morgen, zu unser neuen Postadresse in Kalbarri, geschickt wird. Nun waren wir in Kalbarri, nur der Laptopakku war leider noch nicht da und das Wochenende stand bevor. Also suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen am Strand zwischen den Dünen in der Nähe von Kalbarri um das Wochenende abzuwarten. Mit einem Tag Puffer fuhren wir am Dienstag wieder nach Kalbarri und hatten Glück. Der Akku war da! Jetzt geht das Berichte hochladen wieder einfacher :)
Langsam merken wir, dass wir aus den Tropen heraus sind. Es wird deutlich kälter (22-28 Grad), die langen Hosen und Pullover mussten wieder rausgekramt werden und unseren ersten Regen und Sturm haben wir auch schon wieder mitgemacht. Leider ist dabei unser Oberzelt zerrissen. Dafür haben wir uns jetzt eine Postadresse in Perth eingerichtet und hoffen auf Pünktliche Lieferung des neuen Oberzelt :)
Ach wie geht es euch gut! Wir freuen uns so sehr für euch :)
Ganz liebe Grüße! Sigrun und Karsten
Morgendliches Bad im türkisfarbenen Meer und Frühstück und Abendessen mit Meerblick und Sonnenuntergang. Wirklich ein schönes Fleckchen auf dieser Erde! Und davon habt ihr schon so viele bereist. Aber wenn die Sonne scheint, und ich auf der Terasse Frühstücke, fühlt sich das auch wie im Paradies an ;). Und dann ist es egal, wo auf der Welt ich gerade bin. Ich wünsche euch noch viele paradiesische Plätze und nehmt das Gefühl mit in euer Herz, dann könnt ihr das auch überall erleben :)
Wow, besser geht’s ja eigentlich nicht mehr! West Australien gefiel mir bisher von den Bildern her am Besten. Dann habt Ihr inzwischen sicherlich die südwestlichste Ecke umrundet und befindet Euch langsam auf Eurer letzten Etappe. Bin mal gespannt, was Euch der Süden noch so bringt. Genießt es, hier haben die Herbststürme eingesetzt und es ist trüb und unwirtlich draußen.
Western Australia hat uns bis jetzt auch am besten gefallen :)
Haben vor ein paar Tagen den Südwest Zipfel umrundet und sind jetzt kurz vor Esperance.
Liebe Grüße