Auf dem Weg nach Perth gab es noch zwei Sachen, die wir uns unbedingt angucken wollten. Nur wenige Kilometer von Kalbarri entfernt lag der Pink Lake (Rosa See). Dieser heißt nicht nur so, sonder leuchtet wirklich in einem knalligen Pink. Wir konnten es selber kaum glauben, als wir um den See herum liefen. Es wirkte so unnatürlich, dass wir die ganze Zeit das Gefühl hatten durch eine Sonnenbrille mit pinken Gläsern zu schauen. Aber die Pinke Farbe ist auf keinen Fall unnatürlich, sondern stammt von Beta Carotin produzierenden Algen, die sich in diesem natürlichen Salzsee befinden.
Unser nächstes Ziel war Lancelin. Dort befinden sich einige große Sanddünen. Und da in Deutschland ja bald die Wintersport Saison beginnt und wir es diesen Winter wahrscheinlich nicht mehr nach Österreich zum Snowboarden schaffen, gab es hier für uns Snowboarding a la Australia – Sandboarding :) Wir liehen uns im örtlichen Genaral Store ein Sandboard für 10$ für zwei Stunden und ab ging es auf die Piste. Es war ein Riesen Spaß die Sanddünen herunter zu heizen :) Am Ende der zwei Stunden wurde nur das wieder heraufsteigen etwas anstrengend, der Lift fehlte ;)
Von hier aus ging es dann nach Perth, die Hauptstadt von Western Australia. Perth hat 1,7 Millionen Einwohner. Was interessant ist wenn man weiß, dass Western Australia (größter Bundesstaat) mit einer Fläche von rund 2,5 Millionen Quadratkilometer insgesamt nur 2,6 Millionen Einwohner hat. Das ergibt rund einen Einwohner je Quadratkilometer. Eigentlich gibt es hier nicht viel zu erzählen. Mittlerweile benutzen wir die Großstädte nur dazu unsere Vorräte aufzufüllen und günstig zu tanken. Man kann hier meistens nur shoppen und letztendlich gleicht eine Großstadt doch meistens der anderen. Ein komisches Gefühl löste bei uns die Weihnachtsdekoration in der Innenstadt von Perth aus. Die großen Weihnachtsengel und Sterne glitzerten in der warmen Sonne und die Leute laufen in kurzen Sommer Klamotten herum. Da kam bei uns keine Weihnachtsstimmung auf.
Mehr interessierte uns der Wave Rock, der 350 Kilometer von Perth ins Landesinnere liegt. Vor etwa 60 Millionen Jahren wurde er durch Verwitterung und Wassererosion zu einer vielfarbigen Granitwelle geformt. Wir liefen den Wanderweg um den Wave Rock und entdeckten noch einige lustig geformte Granitfelsen. Da wir den Südwest Zipfel von Australien nicht auslassen wollten, ging es von hier aus wieder zurück Richtung Perth und nicht direkt an die Südküste. Der Südwestzipfel ist eine bekannte Weinregion, deshalb reiht sich hier auch ein Weingut an das andere, wo man überall Weinproben machen kann. Wir fuhren die Küstenstraße entlang und machten hier und da mal halt an einem Lookout. Laut WikiCamps (unsere Australien App) sollte man hier auch noch eine kleine Höhle entdecken können. Der Weg sei allerdings etwas schwer zu finden. So war es dann auch. Der Weg war von der Straße nicht zu erkennen. Wir konnten uns nur auf die Koordinaten des Navi’s verlassen. Wir krochen in gebückter Haltung durch einen Tunnel aus Büschen und hofften, dass wir am Ende die Höhle erblicken werden. Nach einigen Minuten lichteten sich die Büsche und dann standen wir in einem Feld aus blühenden Callas und im Hintergrund die Höhle.
Unser eigentliches Ziel hier war aber die Hamelin Bay. Dort soll man bei gutem Wetter große Stachelrochen direkt vorm Strand entlang schwimmen sehen. Das Wetter war gut, vielleicht etwas viel Wind, aber mal sehen was kommt! Wir spazierten ein paar mal den Strand hoch und runter, bis wir einen großen schwarzen Schatten vor uns in den Wellen sahen. Schnell liefen wir näher heran. Doch statt weg zu schwimmen kam der Rochen direkt an unsere Füße heran, als wolle er mal gucken was da so los ist. Immer wieder kam er an, schwamm von einem zum anderen und zog ruhig seine Kreise um uns herum. Am Anfang war es schon etwas unheimlich, aber wir wollten natürlich schöne Fotos und blieben deshalb im Wasser stehen (Ein kleines Video gibt es hierzu unter der Kategorie „Videos“).
Kurzfristig entschlossen wir uns dem Stirling Range National Park einen Besuch abzustatten. Im Nationalpark steht eine 10 Kilometer breite und 65 Kilometer lange Bergkette, die unvermittelt aus der flachen Ebene aufragt. Der Bluff Knoll ist mit 1095 Metern der höchste Berg. Wir entschieden uns für den Mount Toolbrunup, der mit 1052 Metern der zweite höchste Berg im National Park ist. Also fuhren wir von Albany ein Stückchen ins Landesinnere und entschieden uns dazu ein Plätzchen zum übernachten zu suchen, damit wir uns am nächsten Tag frisch ausgeruht an den Aufstieg machen konnten. Dies war genau die richtige Entscheidung. Von unserem Campplatz auf einem kleinen Hügel hatten wir eine gute Aussicht auf die Bergkette des Nationalparks und sahen von der Ferne ein Gewitter direkt auf die Berge zuziehen. Immer wieder sahen wir Blitze aus den dunklen Wolken zucken. Da oben auf 1000 Meter Höhe wäre es jetzt bestimmt nicht sonderlich gemütlich. Am nächsten morgen erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein und machten uns auf zum Mount Toolbrunup. Gut ausgerüstet mit festen Turnschuhen, genügend Wasser und unserem Mittagssnack machten wir uns an den Aufstieg. Wir folgten einen stetig ansteigenden unbefestigten Weg. Dieser brachte uns nach dem ersten Kilometer schon etwas zum schnaufen. Plötzlich lag eine steinige Geröllhalde vor uns, die wir überwinden mussten. Doch damit nicht genug. Die Pfade wurden immer schmaler und die Felsen immer größer auf die wir hinaufklettern mussten. Lieber nicht nach unten gucken. Das war eine ganz schöne Höhe. Kurz vor der Spitze wurde Romina etwas mulmig zumute, doch da erreichten wir schon das Gipfelkreuz :) Von hier oben hatten wir einen fantastischen 360 Grad Blick über den Stirling Range National Park. Nachdem wir unseren Mittagssnack mit diesem Panoramablick gegessen hatten ging es wieder an den Abstieg. Nach insgesamt über vier Stunden (Aufstieg und Abstieg) kamen wir wieder an unserem Auto an und machten uns auf den Weg nach Esperance.
Seit dem wir in dieser Region unterwegs sind gibt es kaum noch rote staubige Erde. Die Straßen sind gesäumt von hohen Grünen Wäldern oder gelben Getreidefeldern. Auch große Schafherden so echt man häufig auf den Wiesen grasen. Immer wieder fahren wir an Bushbränden vorbei, die diesmal nicht kontrolliert gelegt wurden. Wir reisen im Moment mitten in der Buschbrand Saison. Einmal fuhren wir auf unseren ausgesuchten Campplatz zu und sahen schon von weitem Rauch aufsteigen. Als wir ankamen war die Feuerwehr gerade direkt an diesem Campplatz am löschen des Feuers und wir mussten uns auf die Suche nach einem neuen Platz machen.
Was für ein wundervoller Panoramablick vom Berggipfel herunter!!!!
Wären auf dem See Flamingos, würden sie gar nicht auffallen.
Habt ihr in Perth noch Prinz Charles getroffen? Er war doch extra euretwegen
dorthingefahren :) , um mit euch seinen 67. Geburtstag zu feiern.
Weiter gute Reise!
Sigrun und Karsten
Wie gut, dass ihr Beide Snowboarden könnt ;) Sandboarding hat aber sichtlich viel Spaß gemacht. Ist Schnee oder Sand glatter, bzw. das fahren darauf schneller? Wie auch immer, in so einem Sand, würde ich auch gerne mal barfuß laufen. Tolle Fotos!
Der Rochen ist ja riesig – hattet ihr keine Angst beim Videodreh????
Schlangen, Rochen und anderes Getier aus der Nähe, Ihr seid richtige Naturkinder geworden. Außerdem hat man den Eindruck, dass ihr bei allen Abenteuern ein richtig gutes Team seid. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Dann seht mal zu, dass Ihr die Buschbrandregion hinter Euch lasst. Nun seid Ihr ja schon bald in Danmark und bekommt landschaftlich schon ein wenig heimatliche Gefühle bei den schwarbunten Kühen. Angesichts der hiesigen Berichte über die Buschbrände macht man sich doch ein wenig Sorgen um Euch. Ansonsten aber echt tolle Gegend. Ist Sandsurfen ähnlich wie auf Schnee? Kann man gut Kurven fahren oder geht es eher gerade hinunter? Schöne Bilder von dem stingray. Ihr seid ja inzwischen recht furchtlos mit dem Getier. Stachelrochen sind ja nicht ganz ungefährlich und früher hätte Romina sich das eher nicht getraut – wie auch mit der Echse und den Schlangen.
Schnee ist auf jeden Fall glatter. Auf Sand braucht man vor jeder Abfahrt viel Wachs und bei dem schönen Wetter macht es noch mal doppelt so viel Spaß :) Wir sind meist gerade herunter gefahren. Das Kurven fahren war schwer, da das Brett nicht fest an den Füßen war. Wenn man Profi Sandboarder ist geht das bestimmt ;)
Da wir hier in der Natur gelebt haben muss man sich mit einigen Tieren natürlich arrangieren und bei anderen Tieren wie den Stachelrochen und den Schlagen siegt dann doch das Interesse und die Neugier.