6. Etmal: 94 NM auf 16°05´N, 037°16´W – Zurückgelegte Gesamtstrecke: 733 NM
6. Tag 30.03. 16 Uhr UTC – 31.03. 16 Uhr UTC
Heute gibt es Süßkartoffelpüree und Rosenkohl mit Zwiebeln und Speck (vegan). Lecker!
Der Wind hat abgenommen. In der Nacht sinkt er immer wieder auf unter 10 Knoten und das Vorsegel steht durch die starke Wellenbewegung nicht mehr und fängt an zu schlagen. Aber geht auch ab und zu wieder auf 15 Knoten hoch. Insgesamt sind wir deutlich langsamer geworden. Sind wir die letzten Tage noch mit 5,5 -7 Knoten Fahrt (SOG) unterwegs gewesen, sinkt unsere Geschwindigkeit jetzt auf 3,5-4,5 Knoten (SOG). Ein geringer Strom sollte uns auch noch in die richtige Richtung schieben. Deswegen unterscheidet man von der „Fahrt durchs Wasser“ (FdW) und „Fahrt über Grund“ (FüG oder SOG = Speed over Ground).
Die Nacht war sehr milde, 22 Grad und der Wind nicht mehr kalt.
Um 7 Uhr am Morgen erwache ich durch das schlagen des Segels. Schade ein Stündchen hätte ich noch gebrauchen können. Wir reffen unsere Genua aus und frühstücken danach erst einmal. Der Wind nimmt immer weiter ab und als wir uns gerade daran machen wollen die Passatbesegelung zu setzen, 2 ausgebaumte Vorsegel, eins li + eins re, damit wir „platter“ (direkt) vor dem Wind segeln und Barbados ideal anlaufen können, schläft er ganz ein. Also nehmen wir alle Segel runter und lassen uns um 11 Uhr einfach mal treiben. Die Flaute nutzen wir um ein Fall, das sich in einer Maststufe verheddert hat, zu lösen. Martin muss in den Mast steigen und ich sichere ihn unten. Trotz Flaute, wird Martin dort oben noch ganz schön hin und her geschmissen.
Die Sonne scheint, es ist deutlich wärmer geworden als die letzten Tage.
Die Flaute nutzen wir für unsere erste Dusche auf dem Atlantik. Bisher gab es nur Katzenwäsche am Waschbecken. Und jetzt soll meine geforderte und von Martin selbst gebaute Cockpit Dusche zum Einsatz kommen. Eine manuelle große Bilgenpumpe + Ansaugkorb + Duschkopf mit Schalter. Einer muss am Hebel der Bilgenpumpe stehen und das Atlantikwasser durchpumpen und damit Richtung Duschkopf befördern. Währenddessen kann der andere sich mehr oder weniger entspannt aufgrund der Schiffsbewegungen im Cockpit duschen. Gewöhnlich wird sonst mit einem Eimer mit einer Leine dran geduscht. Das Wasser ist noch etwas kalt, aber so eine Dusche tut richtig gut und fühlt sich nach fast einer Woche auf See wie Luxus an.
Nach einer Stunde haben wir ca. 10 Knoten Wind und wir setzen die Passat Segel. Leider bleibt der nicht stabil und wir dümpeln den ganzen Tag mit 5-10 Knoten Wind vor uns hin. Mehr als 2-3 Knoten (SOG) Fahrt ist damit nicht drin. Aber wir genießen die ruhige Atlantikdünung und sonnen uns im Cockpit. Auch nutze ich das ruhige Schiff um einen Teig für einen Oster Hefezopf anzusetzen, der gleich in den Backofen kommt und an Ostersonntag auf den Frühstückstisch.
Wir wünschen allen frohe Ostern!
Uns geht es gut!

