Nach dem wir vier Tage abgeschieden und ohne fließendes Wasser im Brou Lake Camp verbracht haben, ging es als erstes auf die Suche nach einer Dusche. Als erstes führte uns unsere Toiletten App nach Tuross Head wo es eine öffentliche Toilette mit Dusche geben sollte. Dort angekommen fanden wir leider keine Dusche vor, konnten aber unsere Wasservorräte auffüllen und machten einen Abstecher an den Strand wo wir uns ein bisschen die Beine vertraten. Weiter ging es den Highway Richtung Norden nach Batemans Bay. Auf dem Weg fuhren wir durch Moruya wo wir unseren zweiten Duschversuch unternahmen. Diesmal in einem öffentlichen Schwimmbad. Dort durften wir gegen einen kleine Gebühr endlich mal wieder duschen und das auch noch warm :) Da wir schon mal in dieser kleinen Stadt waren ging es frisch geduscht auf den hiesigen Farmer Market, wo wir uns mit frisch geernteten Gemüse eindeckten.
Und weiter ging unsere Fahrt. In Batemans Bay, einer etwas größeren Stadt, gab es dann auch endlich mal wieder einen Aldi wo wir unsere Grundnahrungsmittel wieder auffüllten. Ganz in der Nähe sollte es einen ruhigen Campingplatz im Wald geben. Unsere App wies ihn als „nur für Allrad Antrieb Fahrzeuge“ aus. Schön dachten wir uns. Auf geht’s! Das Red Gum Camp bot Platz für zwei kleine Fahrzeuge und lag an einem großen Fluss mitten im Wald. Hier verbrachten wir unsere erste Nacht ganz alleine ohne andere Camping Nachbarn und konnten unserer Koch- und Backwut freien Lauf lassen (siehe Bilder). Bevor wir unsere Reise fortsetzten wollten wir in Batemans Bay noch schnell das McDonalds W-LAN nutzen um einen weiteren Bericht auf unseren Blog hochzuladen.
Wir machten etwas Strecke und verbrachten die Nacht auf einem Reststop für Trucker mit entsprechender Geräuschkulisse direkt am Highway. Unser nächstes Ziel war Kiama wo wir uns ein großes Blow Hole anschauten. Ein Loch in den Felsen durch das bei Wellengang Wasser empor gespritzt wird, wie bei einem Wahl die Wasserfontäne.
Wieder verbrachten wir eine Nacht auf einer lauten Highway Raststätte, da die schönen kostenlosen Schlafplätze immer spärlicher werden, je näher wir Sydney kommen. Am nächsten Morgen fuhren wir ins nahegelegene Shellharbour wo wir uns vor ein paar Tagen mit jemandem verabredet haben der über Gumtree günstig ein gebrauchtes Solar Panel anbot. Dies hatten wir schon länger im Blick und nach unserer Erfahrung mit den leeren Batterien im Brou Lake Campground wurden wir aktiv und fanden genau das Richtige und auch noch auf unserer Strecke. Mit unserem neuen Solar Panel im Gepäck machten wir uns auf den Weg ins Landesinnere da auf unserer Strecke an der Küste keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr sind. Da es nach unserer Verabredung schon spät war und die Straße durch kurviges Gebirge führte, fuhren wir nicht zu unserem anvisierten Platz im Wald sondern legten einen Zwischenstopp auf der Kingsbury Rest Area ein. Dieser Platz war etwas kurios. Für uns mitten in der Nacht (in Wirklichkeit 6 Uhr morgens) wachten wir von lautem Motorgeheul und einem regelmäßigen lautem Klopfen auf. Verschlafen schauten wir aus unserem Dachzelt und sahen genau neben uns zwei Anhänger aus denen Pferde geladen wurden. Nachdem wir uns von dem Schreck erholt hatten und uns wunderten warum man dieses bei so viel Platz genau neben unserem Zelt tun musste, konnten wir entspannt weiterschlafen. Bei unserem Frühstück ging dann unser Campnachbar mit seiner Katze an einer Leine spazieren und eine Familie Chinesen stand wild knipsend neben unserem Frühstückstisch und fotografierten aufgeregt einen Baum. Warum wissen wir bis heute nicht genau.
Bevor wir zu unserem eigentlichen Camp weiterfuhren ging es noch zu den Carrington Falls.
Den Daly’s Clearing Campground haben wir uns ausgesucht, einen gemütlichen Platz im Wald, um zu überlegen wie wir Sydney erkunden können. Da es in einem Umkreis von ca. 100 Kilometer um Sydney herum keine kostenlosen Campingplätze mehr gibt mussten wir uns eine Strategie überlegen, wie wir trotzdem kostengünstig Sydney unsicher machen konnten. Angekommen wollten wir als erstes frisches Brot backen, da wir bereits seit drei Tagen kein Brot mehr hatten und selbst gemachtes Müsli zum Frühstück aßen. Leider bestand für ganz New South Wales für die nächsten zwei Tage aufgrund der Wetterbedingungen ein „Total Fire Ban“ (absolutes Verbot für offene Feuer). Also mussten wir uns für das Frühstück etwas anderes überlegen und so entstand unser erstes Pfannenbrot. Abends schnell den Teig geknetet, ab in die Pfanne, Deckel drauf und am nächsten Morgen auf den Gaskocher. Fertig war unser Frühstücksbrot.
Eines Abends kam ein australischer Camper zu uns und fragte uns ob wir die grausame Vergangenheit des Belanglo State Forest, in dem wir uns gerade aufhalten, kennen. Und dann erzählte er uns die Geschichte von Ivan Milat, einem australischen Serienmörder, der vor ca. 20 Jahren in diesem Gebiet mehrere Backpacker ermordet hat. Ganz schön gruselig und wir campten die meiste Zeit alleine in diesem dunklen Wald.
Am nächsten Tag recherchierten wir im Internet nach günstigen Unterkünften in Sydney und fanden über Airbnb ein günstiges privates Zimmer, welches günstiger als die Campingplätze in der Stadt war. Also buchten wir schnell für eine Woche den nächsten möglichen Zeitpunkt. Dieser war Sonntag der 08. März. Bis dahin waren es noch ein paar Tage, die wir mit backen, Karten spielen und entspannen verbrachten …
Bei einem Streifzug um das nahe gelegene Wasserloch entdeckte Romina ein Loch im Erdboden, welches mit einem Spinnennetz ausgekleidet war. Romina identifizierte es sofort als einen Bau der Sydney Trichternetzspinne. Die giftigste Spinne der Welt, deren Biss beim Menschen angeblich binnen 15 Minuten zum Tode führen kann. Wie der Name schon sagt lebt diese Spinne nur in einem Umkreis von 160 Kilometern um Sydney herum. Von diesem Zeitpunkt an war Romina dieser Platz nicht mehr so ganz geheuer. Beim Feuerholz sammeln fand Martin noch mehre von diesen Bauten im Erdboden.
Nach sechs Tagen ging uns langsam das Wasser, unsere saubere Wäsche und das Essen aus. Außerdem war es mal wieder Zeit für eine Dusche ;) Also machten wir uns auf den Weg zurück zur Küste.
Am 08. März setzen wir uns in unser Auto und fuhren die letzten 120 Kilometer nach Sydney. Wir freuen uns darauf eine Woche Sydney zu erkunden.
Wer hat denn das Titelfoto gemacht?
Ganz einfach … man nehme einen hohen Felsen, ein Fotostativ und legt einen 10 Sekunden Sprint hin und fertig ist das Foto ;)
Was für ein gigantischer Wasserfall! Und immer wieder diese kulinarischen Genüsse. Ihr lasst es euch gut gehen!
Trichterspinnen sind bestimmt nicht von Golfern begeistert, ein Golfball und die Tür ist zu.
Sieht ja immer alles sehr lecker aus was Romina da macht.
Viel Spaß in Sydney, ich glaub man kann auch oben über die Brücke laufen.
Hallo Peter, stimmt als wir zu Fuß über die Harbour Bridge gelaufen sind, kletterten über uns noch eine Gruppe Menschen ;)
Kann man buchen und nennt sich „Bridge Climb“.
Muss eine beeindruckende Höhe sein ganz da oben.
Liebe Grüße Martin und Romina
Na, dann warten wir mal darauf, dass die Bilder vom Bridge climb demnächst im Blog zu sehen sein werden
Moin moin :)
wieder supertolle Bilder
Der Mann mit dem Papagei ist ja schon witzig :)
eine ganz schöne Strecke habt ihr ja schon zurück gelegt ;)
Das Solarpanel ist sicher ein Segen :)
LG
Liebe Annabell,
vielen Dank. Das Solar Panel hat uns viel weitergeholfen und hält an sonnigen Tagen unseren Kühlkschrank kalt :)
Liebe Grüße