11. Etmal: 117 NM auf 14°19´N, 046°30´W – Zurückgelegte Gesamtstrecke: 1.311 NM
11. Tag 04.04. 16 Uhr UTC – 05.04. 16 Uhr UTC
Heute gibt es knusprige Kartoffel Rösti mit dem restlichen Krautsalat und Knobi Dip.
Meine Wache beginnt mit einem Sonnenuntergang, danach wird es duster. Kein Licht weit und breit, mindestens 1000 Meilen in jede Richtung. Die flow scheint mit ihren Positionsleuchten der einzige kleine Lichtpunkt auf dem Atlantik zu sein. Nur über mir funkeln die Sterne so klar und deutlich wie man sie selten an Land sehen kann. Um 24 Uhr geht der Mond auf und erleuchtet kurze Zeit später die dunkle Nacht.
Der Wind bläst recht beständig um die 15 Knoten und wir kommen sehr gut voran. Um 1 Uhr zum Wachwechsel müssen wir eine Halse fahren und die Genua auf der anderen Seite ausbaumen, damit wir Barbados anlegen können. Ich bin frustriert, was durch die Müdigkeit verstärkt wird, weil unsere elektronische Windanzeige immer noch nicht richtig funktioniert und ich im Dunkeln nicht die manuelle Anzeige (Verklicker) im Mast sehen kann. In solchen Momenten hilft nur Schlaf und etwas Erholung. Erst gegen 3 Uhr falle ich in meine Koje.
Am frühen Vormittag klettert Martin mit dem Handfunkgerät in den Mast, um sich den Windmesser (kleine Windfahne für die Windrichtung, darunter ein Schaufelrad für die Windstärke auf einem Arm) noch einmal anzusehen. Wir sind der Meinung sie zeigt nicht die richtige Windrichtung an. Trotz wenig Wind und Welle wird er dort oben ordentlich hin und her geschmissen. Ganze 3-mal geht es hoch in den Mast und wieder runter. Ich am eingebauten Funkgerät, Martin dreht die Windfahne mit der Hand und ich gebe via Funk Rückmeldung zu den angezeigten Werten. Kabel und Kontakte werden kontrolliert und gereinigt und am Ende funktionieren beide Navigationsanzeigen (Windstärke und Richtung, Tiefenmesser und Geschwindigkeit) gar nicht mehr. Na Super, das wünscht man sich nach so einer Aktion. Also noch mal unten an allen Kabeln rütteln und siehe da, es geht wieder und das verantwortliche Kabel ist schnell gefunden :)
So kann ein Vormittag schnell vorüber gehen. Der Wind lässt immer mehr nach und die Sonne brennt. Wir haben uns eine Dusche mit unserer Salzwasser Duschanlage im Cockpit verdient. Schön erfrischend! Danach trocknen wir uns in der Sonne.
Aber nach kurzer Zeit spannen wir das Bimini wieder auf und sind froh über diese Investition. Ich glaube ab hier wird das schattenspendende Bimini unser bester Freund. Im Schiff haben wir tagsüber inzwischen 30 Grad.
Der Wind ist jetzt leider konstant unter 10 Knoten. Erstaunlicherweise kommen wir trotzdem noch mit bis zu 4 Knoten Fahrt voran.
Ein bisschen mehr Wind wäre schön.
Uns geht es gut!