Wir haben es geschafft, nach langer Vorbereitung und mit etwas Verspätung startete am 06. Februar 2015 endlich unser Road Trip around Australia.
Nach einer herzlichen Verabschiedung von Vicki ging es für uns zum gerade mal 60 Kilometer entfernten Bass Valley Campground. Geführt von unserem Navi ging es plötzlich durch hügeliges Weideland umgeben von dichten Wäldern, einem grün gesäumten Flusslauf, nirgends ein Haus zu sehen und wir dachten wo landen wir denn hier. Von uns aufgescheucht flogen Papageien aus dem Gebüsch empor. Doch dann erblickten wir vor uns eine freie Rasenfläche wo bereits drei Wohnwagen standen. Also mussten wir hier richtig sein. Es gab sogar Toiletten. Wir suchten uns mit unserem Auto ein gemütliches Plätzchen und bauten zum ersten Mal unser Dachzelt auf. Anschließend erkundeten wir die Gegend. Danach bereiteten wir das erste Mal unter freien Himmel unser Abendessen zu. Es gab vegetarisches Chili. Martin hat’s geschmeckt :) Glücklich aber erschöpft fielen wir in unserem geräumigen Dachzelt in den Schlaf.
Da uns der Platz so gut gefiel blieben wir noch einen Tag und probierten unsern brandneuen Camp Oven aus und wagten uns an unser erstes selbst gebackenes Brot. Dazu machte Martin ein Feuer während Romina den Teig knetete. Dann kam der Camp Oven (Gusseiserner Topf) ab in die Glut. Ohne Erfahrungswerte waren Dauer und Temperatur schwer einzuschätzen. Zum Ergebnis bitte Bilder anschauen.
Am nächsten Tag sind wir dann 60 Kilometer weiter Richtung Sydney zur Franklin River Rest Area gefahren. Hier platzierten wir unser Auto direkt an einem Fluss mit eigenem Feuerplatz und starteten unseren zweiten Brotversuch, der schon deutlich besser gelang (siehe Fotos). Am nächsten Morgen konnten wir gerade noch im trockenen frühstücken und beschlossen statt wie geplant in den Wilson Promontary National Park zu fahren den Tag lieber auszusitzen und am nächsten Tag bei guten Wetter dem National Park einen Besuch abzustatten.
Wie geplant ging es am 10. Februar bei besserem Wetter zum Wilson Prom. Hier kamen wir zu unserer ersten warmen und kostenlosen Dusche seit unserer Abreise bei Vicki. Welch eine Freude. Von dort aus (Tidal River) entschlossen wir uns einen 3,4 Kilometer langen Aufstieg zum Mount Oberon zu wagen. Martin prustete schon nach den ersten hundert Metern. Die viele Büroarbeit vor Abfahrt machte sich bemerkbar. Trotz der Anstrengung lohnte sich der Weg. Denn oben angekommen bot sich uns eine atemberaubende Aussicht auf die Küste vom National Park. Anschließend fuhren wir noch zum Squeaky Beach der seinen Namen alle Ehre macht, der feine weiße Quarzsand quietschte unter den Füßen. Auf dem Parkplatz erblickten wir aus dem Auto heraus unsere erste Schlage, die allerdings recht scheu im nächten Gebüsch verschwand. Abends ging es wieder zu unserem schönen Platz am Franklin River. Auf der Fahrt sahen wir dann am Straßenrand auch unsere ersten Kängurus entlang hüpfen.
Endlich schafften wir einen bisschen größeren Sprung von etwas mehr als 200 Kilometern nach Metung. Diesmal campten wir auf einem kleinen Sandplatz vor öffentlichen Toiletten. Viel mehr als einen kleinen Lookout von dem man auf einen See mit vielen kleinen Bootsanlegern gucken konnte hatte der Ort für uns nicht zu bieten. Am nächsten Tag funktionierte dann leider unser Kühlschrank nicht mehr. Deshalb suchten wir in Lakes Entrance und der nächst größeren Stadt Bairnsdale nach einem neuen Stecker für unsren Kühlschrank. Da dieser nirgendwo zu finden war, bastelte Martin aus Erstazteilen einen neuen Stecker für unseren Kühlschrank. Das Problem was wir schon seit Anfang an mit der Sicherung hatten, welche immer wieder herausviel, lösten wir mit einem Stückchen Alufolie, die die Sicherung verstärkte und ab sofort lief unser Kühlschrank wieder was für Romina besonders wichtig war, da wir im Gegensatz zu den meisten anderen Back Packern jeden Abend frisch kochen. Nach der ganzen Aufregung stellten wir dann noch fest, dass wir keine saubere Wäsche mehr hatten und mussten uns auf die Suche nach einem Waschcenter (Laundry) machen. Da wir am nächsten Tag hier in der Gegend noch Raymond Island besichtigen wollten suchten wir uns mit frisch gewaschener Wäsche unsre nächste kostenlose Schlafgelegenheit. Diesmal auf einem Parkplatz am Nicholson River.
Von Paynesville aus gab es eine kostenlose Fähre nach Raymond Island wo wir uns den Blick auf unsere ersten Koalabären erhofften. Wir wurden reichlich belohnt. Schon nach der ersten Ecke sahen wir den ersten schlafenden Kolabären in einer Astgabel. Plötzliches Gekreische erregte Rominas Aufmerksamkeit, im Baum neben uns landeten zwei Kakadus.
Am Samstag den 14. Februar wachten wir schon mit Nieselregen auf. Dies sollte sich leider den ganzen Tag nicht bessern. Trotzdem machten wir uns auf und fuhren im strömen Regen zur Drummer Rest Area, unserem nächsten Übernachtungspunkt. In einer kurzen Regenpause erkundeten wir die Gegend und fanden direkt neben uns den Rain Forest Walk. Passend zum Wetter machten wir uns also auf und erkundeten den Regenwald. Plötzlich schrie Romina auf und sprang zurück. Genau neben ihr auf einem umgestürzten Baumstamm saß ein Leguan. Nach dem ersten Schreck bestaunten wir interessiert das schöne Tier.
Von hier aus ging es dann am nächsten Tag, zum Glück wieder bei schönem Wetter, zum Croajingolong National Park. Hier fuhren wir unsere erste kleine Offroad Piste. Martin hatte sichtlich Spaß dabei und von hinten hörte man das klirren der Töpfe. Plötzlich bewegte sich etwas vor uns auf der Straße. Wir blieben stehen und sahen wie ein Waran vor uns auf einen Baum flüchtete. Weiter ging es zu einem Parkplatz von dem wir zum Point Hicks wanderten. Dies war der Punkt an dem 1770 James Cook als erstes Australien erblickte. Weiter ging es zur Dünenwanderung wo wir unsere erste Schlange zu Fuß erblickten. Sie kreuzte genau einen Meter vor uns unsren Weg und verschwand wieder im Dickicht. Abends ging es dann zur Genoa Rest Area von wo aus wir am nächsten Tag das letzte kleine Städtchen (Mallacoota) im Bundesstaatet Victoria besichtigten.
Nach der ersten Woche unterwegs bekommen wir langsam etwas Routine. Wo ist der nächste kostenlose Campground bzw. Übernachtungsmöglichkeit, die nächste öffentliche Toilette (davon gibt es viele, es gibt hier sogar eine App wo alle öffentlichen Toiletten verzeichnet sind), wo finden wir die nächste Dusche, wenn wir Glück haben sogar eine warme :)
Auf geht’s nach New South Wales!
Hallo ihr Reisenden :)
Das sind ja wundervolle Bilder von eurer Umgebung!
Schade, daß die Geräusche dazu fehlen und die Gerüche….
da müssen wir wohl doch noch selber nach Australien fahren.
Liebe Grüße!!!!!
Schöne Bilder. Ihr macht das ja sehr professionell, Auto umbauen, Regale in der Garage aufbauen. Das Resultat kann sich sehen lassen. Das Nummerschild von Victoria ist cool: Stay Alert Stay Alive.
Atemberaubende Landschaft, exotische Tiere, wirklich schöne Fotos und zwei tolle Protagonisten :)
Das Brot sieht lecker aus, und das ohne Herd, Temperaturregelung und Strom. Das nenne ich Können! Na ja, das Brotteig kneten hast du ja schon früh geübt, Romina ;)
Wünsche Euch auch weiterhin eine gelungene Reise.
Super Bilder, da bekommt man ja doch Lust euch zu besuchen
Ihr seid jederzeit herzlich Willkommen :)
Wow echt wunderschön, wir freuen uns sehr, dass ihr die Möglichkeit habt so eine tolle Reise zu unternehmen.
Das Brot (abgesehen vom Ersten natürlich) sieht fabelhaft aus.
Ich finde es toll, dass ihr auch immer selbst und frisch kocht, bei solch einer Reise braucht man auch gute Nahrung, denke ich.
Hat Martin denn jetzt schon mehr Kondition, du schriebst ja wegen des Bergaufstiegs ;)
eure Campingausrüstung sieht super klasse aus.
wie hält das Dachzelt denn? nur durch die Platte und die Leiter?
Viele liebe Grüße
Annabell, Georg und Baby Konstantin ;)
Liebe Annabell, Lieber Georg und Baby Konstantin,
vielen Dank für euren netten Kommentar. Das mit der Kondition wird bestimmt noch. Wir haben ja noch einiges vor :)
Genau es wird nur durch die Platte und die Leiter gehalten.
Liebe Grüße Martin und Romina