29.05. – 02.06.2018
Zeit für ein bisschen Arbeit und ein paar Erledigungen.
Das letzte Mal haben wir unsere Wäsche auf den Kap Verden in Maschinen gewaschen. Die letzten Wochen war Handwäsche angesagt. Wäscheservice war zu teuer und die nächste Laundry zu weit entfernt.
Charlotteville ist klein und das was es gibt ist um die Ecke. Jedes Mal wenn wir zu Laundry kommen ist der Besitzer nicht da. Aber irgendwann bekommen wir raus: Wäsche morgens schmutzig reinstellen und Nachmittag sauber abholen. Also ganz einfach ?
Danach gehen wir zur Bibliothek. Hier kann man für umgerechnet 3€ eine temporäre Mitgliedschaft erwerben (ein halbes Jahr) und hat Zugang zu den Büchern und auch WiFi.
Am nächsten Tag ist unsere flow dran. Als ich am Morgen mein Zitronenwasser trinken möchte, steigt mir ein leicht fauliger, schwefeliger Geruch in die Nase ? Der Filter von unserem Wassermacher muss getauscht werden. Durch kleine Algen und deren Zersetzungen. Das ist recht schnell erledigt und danach ist alles wieder gut.
Schon seit Barbados funktioniert unser Ankerlicht nicht mehr. Nachdem Martin alles versucht hat es mit dem kleinstmöglichen Aufwand wieder zum leuchten zu bringen und alles nichts genützt hat, muss leider doch ein ganz neues Kabel in den Mast gezogen werden. Das wäre bei dem Schwell in der Carlisle Bay auf Barbados kein Spaß gewesen. Aber hier in der Man O War Bay ist das Wasser ruhig und ab Nachmittag meist spiegelglatt. Martin bereitet das neue Kabel vor, dann klettert er auf dem Mast während ich ihn sichere und unten auf weitere Anweisungen warte. Natürlich ist es mal wieder nicht ganz so einfach wie gedacht und es muss noch ein bisschen was aufgebohrt werden und das alte Kabel rutscht fast in den Mast hinein ? bevor Martin das neue daran befestigen kann. Das ganze bedeutet ein paar mal den Mast hoch und wieder runter. Aber dann bekomme ich die Anweisung unten langsam am alten Kabel zu ziehen und nach dem es ein paar mal hakt kann ich es langsam herausziehen ??? nach dem ich die Hälfte draußen habe sehe ich auch den Grund warum unsere Leuchte nicht mehr funktioniert hat. Das Pluskabel ist komplett durchgescheuert. Nach ca. 13 Metern Kabel kommt dann endlich das neue Kabel zum Vorschein ? Yippie
Die Sonne geht schon fast unter. Wir sind glücklich die Sache endlich erledigt zu haben und haben Hunger, aber keine Lust mehr zu kochen. Bei unserer Gemüsefrau bekommen wir den Tipp von einem kleinen Restaurant in einer Seitenstraße, welches gerade neu eröffnet hat. Drei Tische, auf einer Terrasse, eine blinkende Lichterkette (die scheinen hier total Inn zu sein und ein muss für jede Bar/Restaurant) und zwei sehr bemühte, freundliche und etwas nervös plappernde Frauen ? Das Essen schmeckt und wir sind glücklich.
Seit Mai haben wir Regenzeit. Viel Regen ist noch nicht herunter gekommen. Nur die normalen Regenschauer, die nach ein paar Minuten vorbei sind. Trotzdem ist es im Moment viel bewölkt und die Luftfeuchtigkeit teilweise deutlich höher, so wie heute. Wir sind beide schon beim aufstehen müde und kaputt. Deshalb gehen wir den Tag langsam an. Bis auf unsere Wäsche zur Laundry bringen und einen kleinen Landausflug zur Pirates Bay ist nicht drin. Am Abend gehen wir wieder in das kleine Restaurant, wo wir auf Vorbestellung einen Teller mit leckern vegetarischen Variationen bekommen.
Am Samstag morgen fährt Martin mit dem Fischer Joe raus, die ausgelegten Reusen einholen. Joe wird am Montag 64 Jahre und arbeitet als Fischer und fährt Leute mit seinem Boot zu den abgelegenen Buchten. Bis er 70 Jahre alt ist möchte er noch als Fischer arbeiten, dann ist Schluss mit Meer, sagt er. Um halb zehn wird Martin wieder an der flow abgeliefert. Ich mache Frühstück und Martin fährt noch mal an Land um uns etwas von dem Fisch zu kaufen. Für umgerechnet 10€ bekommen wir drei gute Red Snapper.
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Dinghy an den Pirates Beach zum schnorcheln. Entlang der Felsen gibt es einige bunte Fische und ein paar Korallen zu sehen. Doch uns wird schnell kalt und wir drehen um. Fast am Strand angekommen haben sich zwei kleine Oktopusse zu uns verirrt. Vor lauter Schreck sprüht der eine gleich eine kleine Wolke Tinte aus.
Durchgefroren wickeln wir uns in Handtücher. Es ist immer noch bewölkt und wir fahren zur flow zurück. Und während ich draußen im Cockpit sitze und lese ist plötzlich die Sonne da, der Himmel ist blau und keine Wolken mehr zu sehen. Ich kann Martin überreden noch mal mit mir loszufahren. Dieses Mal fahren wir zum Lover‘s Beach, einem kleinen Strand, der nur mit dem Boot zu erreichen ist, was nicht heißt dass er leer ist. Viele Einheimische oder auch Touristen lassen sich von den Fischern hin und her fahren. Vor dem Strand ist ein kleines Riff. Jetzt ist das Wasser auch warm und wir schnorcheln entspannt über das Riff. Außer Fische entdecken wir auch eine GoPro unter Wasser. Sie ist auf eine Koralle gerichtet. Was die wohl dokumentieren soll? Danach lassen wir uns in der Sonne trocknen und fahren zurück zum Schiff.
Am Abend wird gegrillt. Ich bereite den Fisch, Kartoffeln und Salat vor und wir probieren das erste mal unsere Fischzangen für den Grill aus.
Der Fisch schmeckt super. Hätte ich nicht gedacht, da ich das erste mal Fisch zubereite und erst recht grille.
Schöner Abschluss von einem schönen Tag.