Direkte Strecke: 2046 Nautische Meilen (3789 Kilometer)
Gesegelte Meilen: 2156 Nautische Meilen (3992 Kilometer)
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5 Knoten (9,3 Km/h)
Durchschnitts Etmal: 120 Nautischen Meilen
Motorstunden: 3,5 Stunden im Windschatten von Santo Antão, sonst am Ende nur bei den Squalls um das Segel herunter zu nehmen.
Schiffsbegegnungen: 3 Frachter auf dem Atlantik
Ich Romina aber auch Martin waren am Tag unseres Startes soooo aufgeregt. Mir liefen vor Aufregung und Angespanntheit nur noch die Tränen über das Gesicht. Aber sobald wir die Leinen gelöst haben und die erste Meile gesegelt sind war das alles vorbei. Obwohl es weiterhin unvorstellbar war ab jetzt knapp 3 Wochen auf See zu sein.
Der Start ist immer etwas nervig, wegen den Wind- und Wellenverhältnissen zwischen den Inseln (Düsen, Windschatten, konfuse See, Fallböen). Aber je weiter wir uns von den Inseln entfernt haben, desto angenehmer wurden die Wellen und der Wind wurde stabiler. Allerdings hatten wir in der Nacht manchmal extreme Schwankungen in der Windstärke. Das war etwas nervig.
Im Nachhinein betrachtet hatten wir vom Wetter her eine Traum Überfahrt. Bis auf 2 Schwachwind Tage und 1 Stunde Flaute, hatten wir nicht zu viel und nicht zu wenig Wind, 10-25 Knoten. Und die meiste Zeit Sonnenschein.
Nur die letzten Tage waren etwas anstrengend wegen den vielen Squalls, gerade in der Nacht. Nicht in jedem Squall steckte viel Wind drin.
Essensvorräte:
Vor der Abfahrt in Mindelo hab ich mir etwas sorgen gemacht. Eintöpfe und Suppen in Dosen oder andere Fertiggerichte gibt es auf den Kapverden nicht und jeder Segler hat sowas dabei. Wir bisher nicht und da wir vor Ort auch nichts gefunden haben mussten wir ohne starten.
Deshalb wanderte jede Menge Gemüse und Obst vom Markt in unsere flow. Und ich bin wirklich erstaunt wie gut sich alles gehalten hat. Selbst jetzt noch, eine Woche nach unserer Ankunft auf Barbados, essen wir unser Gemüse von der Überfahrt.
Tomaten hatten wir in verschieden Reifestadien gekauft. Von knallgrün bis rot und die haben bis zum Ende gehalten. Die letzten haben wir dann auch in rot hier vor Anker auf Barbados verspeist.
Wir haben natürlich als erstes die schneller verderblichen Lebensmitteln verspeist. Am Anfang gab es Brokkoli, Blumenkohl, Birnen, Pflaumen und Kiwis.
Auch jede Menge Zucchinis, Auberginen, Gurken, Lauch, Kohl und Karotten waren noch übrig und auch gut. Alles haben wir im Kühlschrank gelagert.
Auch ein paar Grapefruits, Orangen, Zitronen und Limetten hatten wir noch.
Auch die Kürbisse, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Zwiebeln aus der Backskiste sind noch eine Woche nach Ankunft tadellos.
Unsere kleine Bananenstaude hat recht lange zum Nachreifen gebraucht. Am Ende ging es allerdings sehr schnell und ein paar Bananen mussten über Bord geworfen werden.
Ich habe jeden Tag frisch gekocht auf See. Gefehlt hat mir nichts an Lebensmitteln. Allerdings bin ich es gewohnt hauptsächlich mit Gemüse zu kochen, da es bei uns sonst auch nur vegetarische oder vegane Gerichte gibt.
Alle 3 Tage habe ich ein frisches Brot gebacken. In Plastiktüten fängt es schnell zu schimmeln an. Aber in einem Geschirrtuch gewickelt hält es sich ganz gut.
Müll:
Alles organische geht über Bord. Den Rest haben wir abgewaschen und zum Teil zerkleinert in einen Wasser Kanister gestopft oder in eine kleine Mülltüte. Mehr Müll haben wir auf See nicht produziert.
Wasser:
Wir haben vor der Abfahrt unsere Wassertanks mit insgesamt 170 Litern aufgefüllt und ca. 120 Liter (5 Liter Kanister) in Kanistern gekauft.
Nach dem ersten Tag auf See haben wir dann auch unseren Wasseraufbereiter wieder aktiviert.
Das Wasser aus dem Tank haben wir zum Zähne putzen und für die Katzenwäsche verwendet. Das aus den Kanistern haben wir getrunken und der Wassermacher lief 1x am Tag und hat 5 Liter produziert zum abwaschen.
Kartoffeln, Nudeln und Co. haben wir mit einem kleinen Teil Meerwassser und Süßwasser gekocht.
Am Ende waren unsere Tanks noch mehr als halbvoll und 5 Wasserkanister waren noch übrig.
Das heißt wir haben pro Tag ca. 15 Liter Wasser verbraucht inklusive trinken (wir haben nur Wasser getrunken).
Ohne Wassermacher wären wir sicherlich sparsamer gewesen oder hätten mit Salzwasser abgewaschen.
Kontakte:
Marcus, der Voreigner von unser flow, hat uns einmal am Tag einen Wetterbericht und einen paar liebe aufmunternde Worte über den Garmin InReach (Satelliten Gerät) und Sailmail (Kurzwellen Funkgerät) geschickt. Es war schön jeden Morgen die Nachrichten auf dem Gerät zu haben und somit eine kleine Verbindung zur Außenwelt.
Auch 3 ganz liebe Mails kamen über unser Kurzwellen Funkgerät mit dem Pactor Modem herein. Am Anfang wurde mit unseren Blog Beiträgen auch aus versehen unsere Mail Adresse veröffentlicht. Da haben wir erst mal einen Schreck bekommen, da zu viele Mails oder Spam Mails unser Abruf Volumen aufbrauchen könnte. Aber die 3 Mails die wir bekommen haben waren ein Highlight für uns. Danke an Anna, Elvira und an die Aloma (Walter und Roswitha).
Schäden:
Kaputt gegangen ist zum Glück nicht viel. Bis auf unsere Anzeige für die Tiefe und damit verbunden leider auch die Anzeige für Windgeschwindigkeit und -richtung. Und das wars auch schon. Da haben wir schon viel schlimmeres gehört und auch gelesen. Schließlich ist es doch eine ganz schöne Belastung über 2000 Meilen in knapp 3 Wochen zu segeln.
Tiere:
Delfine oder Wale haben wir leider nicht gesehen. Nur jede Menge fliegende Fische und Vögel. Viele fliegenden Fische sind bei uns auf der flow gelandet. Einige konnten wir wieder ins Wasser befördern aber viele haben wir erst am Morgen vertrocknet an Deck gefunden. Auch die haben wir wieder ins Wasser befördert, aber für sie kam jede Hilfe zu spät.
Wachen:
Einen richtigen festen Wachrythmus hatten wir nicht. Trotzdem ist irgendwann eine gewisse Routine eingekehrt. Meist ist Martin gegen 19 Uhr, wenn die Sonne unter gegangen ist, ins Bett gegangen und zwischen 0 und 1 Uhr habe ich ihn dann geweckt und mich bettfertig gemacht. Gegen 7 Uhr, wenn es wieder hell wurde bin ich dann aufgewacht. Die langen Ruhephasen taten uns gut und es war genügend Zeit um mal runterkommen. Den Wachrythmus haben wir so gemacht, da ich ein Spätmensch bin und Martin auch früh aufstehen kann. Tagsüber hat sich jeder von uns wenn Zeit war noch mal ein Stündchen hingelegt.
Strom:
Mit unserem Strom sind wir gut hingekommen. Nachts haben wir ca. 40 Ah von unseren 480 Ah verbraucht. Meistens könnten wir diese mit unseren Solarpanele tagsüber wieder aufladen. Nur am Ende als wir nachts das Radar häufiger an hatten wegen den Squalls, haben wir die Batterien nicht komplett wieder voll bekommen was aber bei unserer Batteriekapazität kein Problem war. Durch das Rollen des Schiffes in der standen die Solarpanele trotz ausrichten alle paar Sekunden nicht zur Sonne.
lieben Dank für meine Erwähnung hier. Es hat mich sehr gefreut liebe Romina und Martin. Ich hatte euch auf eure Mail unter einem Foto in IG geantwortet. Ist aber wohl nicht von euch gesichtet worden. Da wart ihr kurz vorher auf Barbados eingetroffen. Viel Freude weiterhin auf dieser schönen Insel. Alles Liebe Anna
Hallo Romina und Martin,
bevor ich Euch erkläre wer ich bin,möchte ich Euch zu Eurer gelungenen Atlantiküberquerung Gratulieren.
Ich bin der Vater von Mark ( Onilka ) und heiße Onno. Mark hat mir viel von Euch erzählt, somit bin ich auch auf Eure Seite gekommen und habe Eure Reise spannend mit verfolgt. Für mich war das interessanter zu lesen als ein Roman,da ich selber aus der Seefahrt komme und die Gefahren der See zu genüge kenne.
Es gibt aber auch einen Grund warum ich mich jetzt bei Euch melde, und zwar hat Mark mich gebeten Euch zu sagen das Ihr auf Euer Schlauchboot aufpassen sollt denn Mark sein Dinghy wurde von Donnerstag auf Freitag Nacht samt Motor auf Grenada gestohlen. Wenn Mark Verbindung hat wird er sich selber noch bei Euch melden. Ihr habt es ja schon selber erlebt und wisst was das bedeutet. Es ist sehr ärgerlich, aber ich bin froh das die Mark nichts angetan haben.
So Ihr beiden ,nun wünsche ich Euch noch eine sehr schöne Zeit in der Karibik, und passt auf Euch auf.
Viele Grüße Onno